MOMENTUM O
Die Arbeit „MomentumO“ beschäftigt sich mit den Themen Zufälligkeit und Kontrolle, grundlegend für den Schöpfungsprozess. Eine Reihe von Skulpturen stellt einzelne Momente aus einer computergenerierten Simulation dar und veranschaulicht das Spannungsverhältnis zwischen festen und flexiblen Strukturen durch das Wechselspiel von Ordnung und Chaos. Dieser Prozess betont die ständige Notwendigkeit der Veränderung und reflektiert die Auseinandersetzung mit dem Unvorhersehbaren. „MomentumO“ initiiert auch eine Diskussion über die Verbindung von digitaler Kreation und physischer Manifestation und erforscht die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt.
. Technische Entstehung – Simulation: Elemente: Ein Quader mit den Seitenproportionen 1 × 0,4 × 0,4, der die räumlichen Grenzen für die Simulation setzt. Darin befinden sich 29 Ringe unterschiedlicher Dimensionen, hergestellt aus dem gleichen Material. Bedingungen: Im Quader herrschen spezielle Bedingungen – eine Gravitation von null und konstante turbulente Kräfte mit zufällig wechselnden Richtungen. Alle 29 Ringe sind einem konstanten, leichten Innendruck ausgesetzt. Entstehungsprozess: Die Skulptur wurde durch umfassende Computersimulationen vollständig virtuell konzipiert. Die Ringe werden innerhalb des Quaders durch äußere und innere Kräfte ständig bewegt und neu arrangiert. Die festgelegten Grundbedingungen sorgen für kontinuierliche Veränderung, sodass jeder einzelne Moment einzigartig und unwiederholbar ist. Die Ergebnisse sind zwar unter kontrollierten Bedingungen entstanden, bleiben aber in ihrem Ausgang zufällig. Der Betrachter nimmt dabei die Rolle des Schöpfers und Beurteilers ein und entscheidet sich dabei bewusst, die Kontrolle über die endgültige Form aufzugeben. Bedeutung: „MomentumO-I“ bildet den Auftakt einer Trilogie von Skulpturen, die sich eingehend mit den Themen der Zufälligkeit und Kontrolle auseinandersetzen. In dieser Arbeit repräsentieren der starre, unveränderliche Quader und die sich dynamisch verformenden Ringe die Kontraste zwischen festen und flexiblen Strukturen, die das fortwährende Wechselspiel zwischen Ordnung und Chaos symbolisieren. Während der Quader eine monolithische Präsenz darstellt, die Beständigkeit suggeriert, passen die Ringe ihre Formen dynamisch als Reaktion auf innere und äußere Kräfte an, was den inhärenten Konflikt zwischen dem Verlangen nach Stabilität und der unumgänglichen Notwendigkeit der Veränderung widerspiegelt. Die Skulptur stellt die bewusste Substitution von Kontrolle durch gesuchte Zufälligkeit dar, wodurch ein Raum geschaffen wird, in dem Veränderung die einzige Konstante ist. Dies unterstreicht die Unabwendbarkeit und die Schönheit des Unvorhersehbaren in der kreativen Prozessgestaltung. Jeder Moment in der endlosen Variation der Simulation wird somit zum wesentlichen, unwiederholbaren Werk. Die Schöpfung in einem virtuellen Raum und die anschließende materielle Manifestation dieser digitalen Entwürfe in der physischen Welt eröffnen eine Diskussion über die Grenzen zwischen digitaler Vorstellung und physischer Realität. „MomentumO-I“ dient als eine visuelle Metapher für das Konzept, dass in einer zunehmend digitalisierten Welt die physische Präsenz sowohl eine Erweiterung als auch eine Reflexion virtueller Ideen sein kann.
Ausstellung
Erleben Sie die Arbeit "MomentumO - I" und weitere Werke bei der Ausstellung "DIE GROSSE 2024" in Düsseldorf.
Eröffnung: 22.06.2024 (18:00 Uhr)
Laufzeit: 23.06.2024 - 28.07.2024
Kunstpalast + NRW Forum
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf